Und nun darf man nicht davon ausgehen, dass es sich hierbei um eine Band handelt. Denn ein Mann und seine Gitarre bedarf eben auch nicht mehr als seines Gleichen. So trällert der Dreadhead gelassen und munter unbefangen von der Möglichkeit Cannabis als Medizin zu verwenden oder Merkelchen auf ihre wohlverdiente Mondfahrt zu schicken.

„Hach, wo sind sie bloß hin?“ – Die Zeiten als der „harte Tobak“ noch von deutschen Kleinbauern angebaut wurde, Blumenkinder für die freie Liebe schwärmten und eine ganze Generation im Begriff war, die Welt zu retten- oder sie für sich zumindest ein klein wenig bunter zu gestalten. So, oder so ähnlich kommt „Selassikai“ daher. Er selbst benennt sich als „den Altenpfleger einer regungslosen Nation, der bei der Suche nach erneuerbaren Energiequellen auf seine Gitarre stieß“. Zugegeben, mit Sätzen wie „Was du nicht willst, was man dir tu…“ oder Brecht-Zitaten und dem noch dazu gehörigen typischen Erscheinungsbild trifft er schon auf Klischee, dass den oberflächlichen Betrachter auf eine Erziehung in der Kommune oder antiautoritärem Kindergarten zurückführen ließe. Und doch hat er etwas ganz Spezielles: in gelassen ehrlicher Liedermacher-Manier „singt“ „Selassikai“ mit einem leichten Manu-Chao-Charakter in der Gitarre von Frieden, Liebe, Freiheit und gibt „merk“-würdige Tipps zur richtigen Verhaltensweise bei Polizei-Kontrollen. Alle Atomkraftgegner und Hanf-Freunde dürften sich mit „Selassikai“ nicht nur zeitweilig vergnügen können.

Diskografie

Alben

2009 : Fuck the Army

2009 : Rainbow Warrior

2010 : Steh auf

Selassikai – Neustaat (Album 2012)

Weblinks

http://www.myspace.com/selassikai

http://www.youtube.com/Selassikai